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Seattle – Yellowstone

Unser großer Sommerurlaub 2017 ging in den Nordwesten der USA. Zunächst wollten wir in Seattle für ein paar Tage eine Freundin besuchen. Anschließend ging es mit dem Mietwagen in den Yellowstone Nationalpark. Von dort aus sollte es über Denver nach San Francisco gehen, wo wir den Urlaub ausklingen lassen wollten.

Am  31. August 2017 haben wir uns mit der Bahn zum Flughafen Düsseldorf gemacht, da unser Flieger am nächsten Morgen über Zürich nach San Francisco gehen sollte. In San Francisco haben wir die erste Nach in einem Flughafenhotel verbracht um am nächsten Morgen nach Seattle zu fliegen.

Seattle

In Seattle angekommen, haben wir zunächst unsere Unterkunft aufgesucht. Wir hatten erstmalig über Airbnb gebucht, da wir eine Unterkunft etwas von Seattle gesucht hatten und die in der Region angebotenen Hotels uns nicht gefielen oder zu teuer waren. Vom Flughafen in Seattle ging es mit Bahn und Bus zur Unterkunft. Wir waren wirklich gespannt, denn den Bildern nach hatten wir einen kleinen „Bauwagen“ – neudeutsch Tiny House -in einem privaten Garten gebucht. Wir wurden nicht enttäuscht.

Unsere Tiny House in Seattle

Nachdem wir unser neues Heim bezogen hatten, ging es mit Bus und Bahn in die Downtown von Seattle. Dort haben wir in der Nähe von Pikes Fishmarket erstmal schön gegessen. Anschließend haben wir noch eine Fahrt mit dem Riesenrad gemacht um einen ersten Eindruck von Seattle zu bekommen. Den Rest des Tages haben wir genutzt um uns von der Zeitverschiebung zu erholen und um uns zu aklimatisieren.

Am nächsten Morgen haben wir unsere Freundin Birgit – die seit einigen Jahren in der Nähe von Seattle lebt – zum Frühstück getroffen. Bei unserem Aufenthalt in Seattle stand eher der Besuch unserer Freundin im Vordergrund, so dass wir uns weniger für die Sehenswürdigkeiten in Seattle interessiert haben.

Natürlich haben wir uns die fliegenden Fische auf dem berühmten Pike Place Fish Market angesehen und wir haben uns am Waterfront Park umgesehen. Das Museum of Pop Culture, dass vom MIcrosoft Mitbegründer Paul Allen gestiftet wurde, haben wir gesehen und es ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Besichtigung von Boeing

Am 5.9.2017 konnten wir morgens unseren Mietwagen in Seattle Downtown in Empfang nehmen. Ich bin in die Downtown gefahren, während Netti unsere Sachen gepackt hat. Zurück an unserem Bauwagen haben wir alles eingepackt und los ging es in Richtung Norden. Wir mussten etwa 25 Meilen nach Mukilteo fahren.

Die Tickets für den Besuch von BOEING Future of Flight hatten wir vorher im Internet gebucht. Im dortigen Visitor Center haben wir uns im Cafe oder im Boeing Store die Zeit bis zum Beginn der Tour vertrieben. Zunächst fährt man mit Bussen auf das Werksgelände und geht dann durch einige der riesigen Hallen und bekommt Informationen zur Flugzeugproduktion. Interessant war vor allem die Tatsache, dass William Edward Boeing Sohn deutschstämmiger Eltern war und als Wilhelm Eduard Böing geboren wurde. Die Geschichte von Boeing war wirklich sehr spannend und auch die Besichtigung der gigantischen Produktionshallen hat uns sehr beeindruckt.

Am Nachmittag hatten wir uns dann ein Motel in der Nähe gesucht und dann noch einen Abstecher in ein Outlet Center gemacht. 

Hood River

Der Besuch von Hood River war ein Herzenswunsch von mir. Da ich leidenschaftlicher Windsurfer bin und schon viel über den Spot gelesen hatte, wollte ich unbedingt einmal dort windsurfen gehen. Hood River ist einer der absoluten hot spots, da ein konstant starker Wind genau gegen die Strömung weht und auf Höhe des Ortes Hood River eine stehende Welle entsteht.

 Geplant war, dass wir über Seattle und Portland entlang des Columbia Rivers flussaufwärts in Richtung Hood River fahren. Kurz vor Seattle erfuhren wir aber, dass es auf der Strecke Seattle – Portland zu einer Vollsperrung gekommen ist und es somit erhebliche Verzögerungen gab. Kurz entschlossen haben wir die Route geändert und haben uns über Redmond, Ellensburg und Yakima auf einer östlichen Route Hood River genähert. Gebucht hatten wir übrigens zwei Nächte im altehrwürdigen Columbia Gorge Hotel.

Auf dem Weg dorthin hatten wir dann im Radio gehört, dass westlich von Hood River größere Waldbrände ausgebrochen sind, die auch Grund für die oben genannte Vollsperrung waren. Nach dem wir den Columbia River erreicht hatten konnten wir auch schon den Brandgeruch riechen, da der Rauch durch den starken Westwind das Tal flussaufwärts wehte. Je näher wir kamen, desto unerträglicher wurde der Geruch. Da ich aber unbedingt Hood River sehen wollte, fuhren wir weiter. In Hood River angekommen war die Sicht so schlecht, dass man nicht einmal den Fluss sehen konnten. Wir fuhren zum gebuchten Hotel um dort abzusagen.  

Columbia Gorge Hotel in Hood River während des Waldbrandes

Die Luft hing voller Rauch und es war nicht wirklich gesund sich draußen aufzuhalten. Das Hotel hatte unsere Stornierung akzeptiert zumal nahezu alle Gäste abgereist bzw. storniert hatten. Wir blieben aber noch kurz in der Hotelbar um wenigsten einen Drink in dem wirklich schönen Hotel zu nehmen. Netti nutze den Drink um mich zum Bleiben zu überreden. In dem Hotel war die Luft klimatisiert und von daher von Rauch keine Spur. Also zurück zur Rezeption und wir bekamen ein schönes Zimmer zu einem sehr günstigen Preis. Abends haben wir dann noch im Restaurant gegessen und uns an dem schönen Hotel und seiner Bar erfreut.

Am nächsten Morgen haben wir uns dann doch noch im Ort umgesehen zumal sich die Situation etwas gebessert hatte. Rauch war noch immer in der Lust, aber bei weitem nicht mehr in der Konzentration und man konnte auch schon wieder den Fluss und das andere Ufer erkenne. Nach dem wir noch schön in einem anderen Hotel gefrühstückt hatten ging es weiter in Richtung Yellowstone

Entlang des Oregon Trails

Pendleton

Auf unserem Weg Richtung Yellowstone über den Interstate 84 kamen wir durch den kleinen Ort Pendleton. Einer Stadt der man heutzutage wenig Beachtung schenken würde, die aber ein echtes touristisches Juwel zu bieten hat. Daher verweisen wir hier auf unseren gesonderten Beitrag „Pendleton„.

La Grande

Die Nacht vom 7.9. auf den 8.9. haben wir La Grande verbracht. Ein kleiner Ort direkt am Interstate 84, den wir nur zum Übernachten genutzt hatten. Bedauerlicherweise hatten wir etwas Pech mit dem Motel, dass sich als etwas unsauber erwies. Daher sind wir entgegen unseren sonstigen Geflogenheiten nach dem Wachwerden sofort aufgestanden und haben den Ort ohne Frühstück verlassen. Der Ort hieß ursprünglich Brownsville. Der heutige Name lässt sich auf Charles Dause zurückführen, der die Schönheit der Gegend oft mit dem Begriff La Grande umschrieb. Dies ist nicht übertrieben

Weiter ging es dem Interstate 84 Richtung Osten folgend. Die Interstate 84 verläuft zum Teil auf der Route des alten Oregon Trails. Da wir noch nicht gefrühstückt hatten, wollten wir in den nächst besten Ort fahren. Bedauerlicherweise kam aber nichts und wir wurden immer hungriger. Dann sahen wir einen Hinweis auf den Ort Baker City und sind sofort in der Hoffnung dort eine bakery zu finden abgefahren. Die haben wir nicht gefunden, aber wieder einen sehenswerten Ort.

Baker City

Nachdem wir in einem netten Lokal gefrühstück hatten, hatten wir noch etwas Zeit für eine Stadtbesichtigung. Baker City hat einen sehr schönen historic district mit dem altehrwürdigen Geiser Grand Hotel. Hier muss man einmal hingeschaut haben. Auf der Main Street kamen wir dann noch mit zwei Harley Fahrern ins Gespräch, die zusammen eine einwöchige Rundreise machten. Nachdem Netti sich mit Lederkutte auf die Harley setzen durfte und wir unsere Photos gemacht hatten, gaben uns die beiden noch den Tip die Perrine Bridge in Twin Falls zu besuchen. Nach der Stadtbesichtigung sind wir noch zum National Historic Oregon Trail Interpretive Center  gefahren, dass einen guten anschaulichen Überblick über die Geschichte des Oregon Trails vermittelt. Baker City ist auch wieder so ein sehenswerter Ort, den wir nicht auf der Agenda hatten und wo wir eher zufällig gelandet sind. Weiter ging die Fahrt nach Boise.

Boise in Idaho

Nach der dreckigen Unterkunft in La Grande wollten wir in Boise kein Risiko mehr eingehen. Daher haben wir zwei Nächte im Hyatt Downtown gebucht. Über unseren Aufenthalt in Boise und unseren Ausflug ins Umland haben wir einen extra Beitrag eingestellt.

Am übernächsten Morgen ging es dann weiter Richtung Yellowstone, dessen erste Vorboten wir bei den Kerkham Hot Springs schon gesehen hatten.

Weiter ging es auf dem Interstate 84 Richtung Osten. Einen kleinen Zwischenstopp haben wir dann noch in Glenns Ferry gemacht. Glenns Ferry war einer der am meisten genutzten Übergänge des Oregon Trails über den Snake River. Gustav Glenn, nachdem auch der Ort benannt wurde, konstruierte eine Fähre, mit der der Snake River überquert werden konnte. An der Stelle ist heute der Three Island Crossing State Park. Der Park ist sehr schön angelegt und wird von den Einheimischen gerne zum Picknicken genutzt. Da wir während unserer Fahrt uns intensiv mit dem Oregon Trail befasst hatten, war Glenns Ferry ein must have.

Glenns Ferry

Die Konstruktion der Fähre ist schon beeindruckend und man kann sich vorstellt, dass die Fähre eine Erleichterung waren. Wir alle kennen ja aus unzähligen Wildwestfilmen wie gefährlich die Flussüberquerungen durch eine Furt waren und wie viele Unfälle es dabei gegeben hat.

Base Jumping an der Perrine Bridge

In Baker City hatten uns die beiden Harleyfahrer bereits von der Perrine Bridge über den Snake River erzählt. Die Perrine Bridge ist die einzige Brücke in den USA von der das Base Jumping erlaubt ist. Der Highway 93 führt über die Perrine Bridge, die den Snake River Canyon überspannt. Wir sind vom Interstate 84 auf den Highway 93 South gefahren der direkt in die Stadt Twin Falls führt.

Wir haben zunächst auf der Nordseite der Brücke angehalten. Dort war ein kleiner Parkplatz am Fahrbahnrand auf dem nur wenige Autos stehen konnten. Von hier aus hat man bereits einen tollen Blick auf den Canyon. Oben auf der Brücke blickt man etwa 150 Meter runter auf das in blauen und grünen Farben schimmernde Wasser des Snake Rivers. Auf der anderen Seite der Brücke haben wir am Visitor Center geparkt. Hier parken auch die Base Jumper, die dann mit ihrer Ausrüstung auf die Mitte der Brücke gehen. Von hier aus kann man auch sehr gut den Base Jumpern zusehen.

Base Jumping an der Perrine Bridge

Wir haben etwa eine Stunden den Base Jumpern zugeschaut. danach ging es weiter zu unserer nächsten Unterkunft in Idaho Falls. Idaho Falls war nur Durchgangsstation für uns. Übernachtet haben wir im Best Western und in der Nähe in einem Steakhouse zu Abend gegessen.

Yellowstone Nationalpark

Am Morgen des 11. September ging es von der Stadt Idaho Falls zum Yellowstone Nationalpark. Kurz hinter der Stadt Twin Falls haben wir dann auch den Snake River verlassen, den wir nun schon eine ganze Zeit an unserer Seite hatten. 

Wir waren insgesamt drei Tage im Yellowstone Nationalpark. Die Zeit war für diesen einzigartigen Nationalpark viel zu kurz. Nähere Infos findet ihr in unserem gesonderten Beitrag „Yellowstone Nationalpark„.

Nachdem Besuch des Yellowstone Nationalparks ging es weiter Richtung Denver.

Durch die Rocky Mountains nach Denver

Auf dem Rückweg vom Yellowstone zu unser Unterkunft der Heart Six Ranch ist es dann doch noch passiert. Wir haben eine Schwarzbären gesehen. Im Grand Teton Nationalpark wanderte er einen Fluss entlang und verschwand dann im Dickicht. Immerhin gelang uns noch eine Aufnahme mit dem Tele.

Schwarzbaer im Grand Teton Nationalpark

Nach unserer letzten Nacht auf der Heart Six Ranch ging es weiter Richtng Denver. Zunächst haben wir uns aber noch die berühmte Jackson Lake Lodge angesehen. Die Lodge gilt als National historic Landmark. Seit 1982 treffen sich hier einmal jährlich die weltweit wichtigsten Vertreter der Zentralbanken der Industrie- und Schwellenländer zum Jackson Hole Economic Symposium. Im Jahr 1989 haben der US Außenminister Baker und der russische Außenminister Shevardnadze ein Freundschaftsabkommen unterzeichnet. Den sogenannten „World Peace Table“ kann man ebenfalls in der Lodge sehen.

Weiter ging es dann Richtung Süden durch das Tal Jackson Hole. Vorbei ging es durch den schönen Ort Jackson, einem beliebten Wintersportort. Leider hatten wir nicht die Zeit um uns hier umzusehen. Außerdem soll hier Harrison Ford leben. Von Jackson ging es ca. 280 Meilen bis nach Park City. Hier kamen wir nach Einbruch der Dunkelheit an und waren froh noch ein Motel einige Kilometer vor dem Ort zu bekommen.

Park City kennt der eine oder andere sicherlich noch von den olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City. Schließlich fand in den umliegenden Skigebieten ein Großteil der alpinen Skiwettbewerbe statt. Am nächsten Morgen haben wir einen kleinen Rundgang durch Park City gemacht. Ein schöner exklusiver Ort mit einigen schönen Galerien. Preislich waren die schönen Exponate aber ein paar Nummern zu groß für uns.

Mit dem California Zephyr nach Denver

Ein weiterer Höhepunkt unserer Reise sollte die Fahrt mit dem California Zephyr von Grand Junction nach Denver werden. Der California Zephyr ist ein Zug der Eisenbahngesellschaft Amtrak. Die Fahrt hatten wir bereits Monate im Voraus gebucht und unsere Reiseroute speziell auf diese Zugfahrt ausgerichtet. Wir wollten unbedingt mit dem Zug die einmalig schöne Strecke durch die Rocky Mountains fahren. Ursprünglich wollten wir komplett von Denver nach San Francisco fahren. Dies lies sich aber nicht so richtig gut mit unseren anderen Vorhaben vereinbaren. So sind wir schlussendlich zu der Fahrt von Grand Junction nach Denver gekommen.

Also ging es in Park City gegen Mittag los und wir sind mit dem Auto nach Grand Junction gefahren. Eine Strecke von 300 Meilen, die nicht enden wollte. Landschaftlich auf den ersten einhundert Meilen zum Teil sehr reizvoll, zwischenzeitlich aber auch sehr eintönig. In Grand Junction angekommen haben wir zunächst unser Hotel aufgesucht, gegessen und den Mietwagen weggebracht. Zurück auf dem Hotelzimmer dann die böse Überraschung. Der Zug fuhr gar nicht! Auf der Strecke Denver – Salt Lake City fanden Bauarbeiten statt, stattdessen gab es aber einen Schienenersatzverkehr.  Jetzt rächte sich, dass wir seit einer Woche keine Emails mehr gelesen hatten. Hätten wir das vorher gewusst, hätten wir eine Alternativstrecke von Salt Lake City nach Denver fahren können.

Die Enttäuschung war riesengroß. Den ganzen Umweg nach Grand Junction, die letzten beiden Urlaubstage, die wir viel im Auto gesessen hatten, hätten wir anders gestalten können. Die Bahn in den USA ist offensichtlich ähnlich zuverlässig wie die Deutsche Bahn. Trotz alledem bestiegen wir am nächsten Morgen mit hängenden Köpfen in den Bus als Schienenersatzverkehr ein. Mit uns ging es noch eine Handvoll anderer Reisenden so.  Die Busfahrt hinunter nach Denver war auch ganz schön, aber es war halt keine Bahnfahrt. In Denver wurden wir dann am Bahnhof abgesetzt. In der schönen Bahnhofshalle haben wir uns dann erstmal einen Drink gegönnt.

Amtrack Station in Denver

Abends ging es dann mit der Bahn in Richtung Airport. Wir hatten ein Hotel direkt am Airport gebucht, da wir am nächsten Morgen sehr früh nach San Francisco fliegen wollten. 

San Francisco

Unser Flieger ging am 17. September  von Denver nach San Francisco. Die restlichen Tage wollten wir entspannt in San Francisco ausklingen lassen. Näheres darüber erfahrt ihr in unserem Beitrag „San Francisco„.  Am 22. September 2017 ging es dann leider wieder über Zürich zurück nach Düsseldorf.

Literaturempfehlungen

  • Susanne Satzer: USA Der Nordwesten (DUMONT)
  • Mayhew/McCarthy: Yellowstone & Grand Teton (lonely planet)
  • Yellowstone Der offizielle Führer (Yellowstone Association)
  • U.S.A. Der Wilde Westen (APA Guides) 1996

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