Endlich war es wieder soweit. Nach 1993 und 1997 war ich 2017 wieder in San Francisco. Diesmal mit Netti, die San Francisco noch gar nicht kannte. Wir kamen am frühen Nachmittag mit dem Flieger aus Denver an. Vom Flughafen ging es mit der BART nach Berkeley, wo wir für unsere Zeit in der Bay Area ein Hotel gebucht hatten.
Berkeley
Warum ausgerechnet Berkeley? Ich selber hatte während meines Studium einige Zeit an der University of California Berkeley verbracht und wollte einfach noch einmal die alten Stätten sehen. Außerdem hatte ich Berkeley mit seinem studentischen bunten Treiben in sehr guter Erinnerung. Zu meiner Überraschung hatte in den fast 25 Jahren seit meinem letzten Besuch gar nicht so viel verändert. Empfehlenswert ist auf jeden Fall eine Spaziergang über den Campus mit seinem weithin sichtbaren Sather Tower. Die Universität in Berkeley gehört weltweit zu den renommiertesten Hochschulen.
Von den Hügeln oberhalb der Stadt hat man einen fantastischen Blick auf San Francisco und den Golden Gate. Abends haben wir in den studentischen Kneipen der Stadt gegessen. Meistens sind wir aber im Imm Thai Street Foot gelandet, weil es uns dort einfach am besten geschmeckt hat. Durch die Anbindung an San Francisco über die BART war Berkeley eine echte Übernachtungsalternative.
Fisherman‘ s Wharf
Am nächsten Morgen (oder eher gegen Mittag) sind wir dann mit der BART nach San Francisco gefahren. Ausgestiegen sind wir in der Market Street und von dort in die China Town gelaufen. In China Town wollten wir eigentlich zu Mittag essen, sind dann aber außerhalb der China Town bei einem Thailänder gelandet. Auch wieder sehr lecker. Danach ging es weiter zum Fisherman‘ s Wharf, denn wir hatten von Deutschland aus schon Karten für Alcatraz gebucht. An der Kasse dann die große Überraschung, dass wir Karten für den Vortag hatten. Oh was nun? Da das Schiff nicht ganz ausgebucht wurden, zeigte sich die Dame am Schalter flexibel und lies uns mit unseren Vortageskarten auf das Schiff.
Über Alcatraz der berühmt berüchtigten Gefängnisinsel braucht man nicht mehr viele Worte verlieren. Fast jeder hat schon den berühmte Film „Escape from Alcatraz“ gesehen. Man bekommt dort einen Audio Guide, der einen durch die Anlage führt. Der Guide nimmt auch Bezug auf den Film und man kann auch die berühmte Zelle mit dem Loch in der Wand sehen. Es ist einfach ein Muss für jeden San Francisco Besucher. Außerdem hat man von Alcatraz einen schönen Blick auf San Francisco.
Zurück ging es wieder mit dem Schiff nach Fisherman’s Wharf. Fisherman’s Wharf ist eine völlig überlaufene Touristenattraktion, die man erlebt haben muss bzw. der man sich kaum entziehen kann. Eigentlich wollten wir zurück nach Downtown mit dem berühmten Cabel Car fahren. Da dort aber zuviele Leute standen, haben wir es uns erst einmal mit einem Glas Wein in einem Straßencafe gemütliche gemacht. Nach einiger Zeit cruisten einige Freaks der amerikanischen Lowrider Szene mit ihren hüpfenden Autos an uns vorbei. Unter dem Applaus der Zuschauer zeigten sie bzw. deren Autos was sie alles können. So verbrachten wir einen spätsommerlichen kurzweiligen Abend in dem Cafe. Danach ging es doch mit Cable Car und BART zurück nach Berkeley.
Fahrradtour in San Francisco
Bereits bei meinem ersten Besuch 1993 hatten wir uns Fahrräder gemietet und sind damit über den Golden Gate gefahren. Damals war das noch eine ziemlich exotische Idee. Heute gibt es deutlich mehr Verleihfirmen in San Francisco. Eine Radtour in San Francisco ist nicht unbedingt naheliegend, da die Stadt bekannt ist für seine Hügel (hills). Auch in unserem Bekanntenkreis lösten wir eher Erstauen aus, als wir von unsere Radtour berichteten. San Francisco wird mit steilen Straßen wie der Lombard Street und dem Cable Car verbunden, weniger mit Radfahren. Sei es drum. Wir haben es wieder getan.
San Francisco besteht zwar aus vielen Hills, aber es gibt auch Wege auf denen man ohne große Anstiege zwischen den Hills durch kommt. Ganz ohne Anstieg geht es aber nicht. Unser Ziel war zunächst der Golden Gate Park. Der Golden Gate Park ist übrigens größer als der Central Park in New York. Man kann wunderbar durch den Park radeln und sich den Botanischen Garten, den japanischen Teegarten oder die California Academy of Science anschauen. Durch den Golden Gate Park ging es zum Pacific. In dem Vietel südlich den Parks haben wir unser zweites Frühstück im Outerlands eingenommen. Das Outerlands ist ein sytlisches kleines Restaurant mit kleinen liebevoll zubereiteten Gerichten. Zu den Gerichten wird selbstgebackenes Brot gereicht. Das Outerlands war kulinarisch das Beste was wir auf unserer Tour gesehen haben. Leider blieb es nur bei einem Besuch, da es dann doch etwas abseits lag.
Weiter ging es mit einem kurzen Abstecher zum Cliff house. Hier haben wir nicht gegessen sondern sind nur ein wenig am Strand spazieren gegangen. Anschließend ging es mit dem Fahrrad durch den Richmond Distric, Presidio, Kobbe Ave auf den Lincoln BLV und von dort aus zur Golden Gate Bridge.
Dann ging es endlich mit dem Fahrrad über die Golden Gate Bridge. Obwohl es an dem Tag recht warm war, auf der Brücke ist es sehr windig und kühl. Wir mussten unsere Jacken wieder anziehen. Ich weis nicht mehr wie lange wir auf der Brücke zugebracht haben, aber man bleibt immer wieder stehen und genießt den unverwechselbaren Ausblick oder einfach nur die gigantische Brückenkonstruktion. Diese Brücke muss man einfach zu Fuß oder mit dem Fahrrad überqueren um sie in vollen Zügen genießen zu können.
Auf der anderen Seite angekommen, ging es dann den steilen Anstieg zur Battery Spencer hoch, von der man einen geilen Blick auf die Brücke hat. Auch hier haben wir eine ganze Zeit innegehalten und wahnsinnig viele Fotos gemacht.
Zurück ging es dann den Weg bergab nach Sausalito. Sausalito ist ein kleiner beschaulicher Ort, der über das höchste pro-Kopf-Einkommen der USA verfügt. Nachdem wir uns ein paar netten Geschäfte angesehen haben, sind wir mit der Fähre zurück nach San Francisco gefahren. Auch die Fahrt mit der Fähre durch den Golden Gate bei mittlerweile schon untergehender Sonne ist ein Traum.
Zurück in San Francisco sind wir rüber zur Aquatic Park Pier geradelt um den Sonnenuntergang zu genießen.
Haight-Ashbury
Für den nächsten Tag hatten wir uns einen Besuch des legendären Stadtteils Haight-Ashbury vorgenommen. In der Market Street sind wir zunächst in den Bus zum Alamo Square gefahren. Der Alamo Square liegt im Westen der Stadt und erstreckt sich über vier Blocks. Bekannt ist dieser Park wegen seiner viktorianischen Häuser, The Painted Ladies, die noch aus dem 19. Jahrhundert stammen.
Die viktorianischen Häuser sind auch ein bekanntes Fotomotiv. Weiter ging es dann mit dem Bus nach Haight-Ashbury. Haight-Ashbury ist die spirituelle Heimat der Hippiebewegung. Man muss in diesem Stadtteil einfach durch die Straßen mit den zum Teil bunten Häusern wandern. In dem Viertel gibt viele Vintage-Läden, Hippie-Laden und eine bunte Kneipenszene.
In den Vintage-Läden findet man sehr ausgefallene second Hand Ware aus den 20iger und 30iger Jahren des letzten Jahrhunderts. Der Kiez Haight-Ashbury grenzt in östlicher Richtung an den Golden Gate Park. Von dort sind wir wieder mit dem Bus zurück nach Downtown. Den Rest des Tages haben wir damit verbracht noch einmal Cable Car zu fahren. Dies ist bisher in San Francisco zu kurz gekommen, da wir auch viel zu Fuß gelaufen sind und uns die Schlange an den Stationen etwas abgeschreckt haben.
California Academy of Science
An unserem letzten Tag hatten wir uns die California Academy of Science im Golden Gate Park vorgenommen. da unser Flieger erst am Abend abflog haben wir den Tag für einen Museumsbesuch genutzt. Ein Museum, das man auch sehr gut mit Kindern besuchen kann. Es gab dort ein Aquarium, Planetarium, Regenwald und noch vieles mehr zu sehen. Besonders beeindruckt hat uns aber der Erdbebensimulator in dem man die großen Erdbeben der Stadt nachempfinden konnte. Das war ein echtes Erlebnis, weil es einem auch die unvorstellbare Kraft vor Augen führt, die in der Erde steckt. Wahnsinn!
Danach haben wir noch etwas Zeit in Downtown vertrödelt um dann mit der BART zum Airport zu fahren. Und dann passierte uns etwas, was jeder Reisende versucht zu vermeiden. Die BART hatte technische Probleme und fuhr nur im Schneckentempo. Obwohl wir genug Zeit gehabt hätten, kamen wir erst in letzter Minute am Gate an. Auf den Stress hätten wir gerne verzichtet.