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Kurische Nehrung

Nach zwei Nächten auf dem Campingplatz Palanga steht ein erster Höhepunkt unserer diesjährigen Tour an. Die Kurische Nehrung. Nach dem Frühstück, dass wir heute deutlich früher eingenommen haben, wurde das Womo reisefertig gemacht und los ging es nach Klaipeda. Von Klaipeda, dem früheren deutschen Memel, geht es mit der Fähre auf die Kurische Nehrung.

Die Kurische Nehrung erstreckt sich über die Länder Litauen und Russland. Da wir kein Visum für Russland besitzen haben wir nur Zutritt auf den litauischen Teil. Heißt aber auch gleichzeitig, dass wir von unserem Zielort Nida den gleichen Weg zurück fahren müssen.  Die Kurische Nehrung besteht überwiegend aus Wald und Sanddünen und ist zudem unerwartet hügelig. Unser ursprünglichen Plan, die Kurische Nehrung mit dem Fahrrad von Klaipeda aus zu erkunden, haben wir verworfen und sind stattdessen mit dem Womo auf die Nehrung gefahren in der Hoffnung, auf den einzigen Campingplatz im litauischen Teil der Nehrung in der Nähe von Nida einen Platz zu bekommen. Unser Mut wurde belohnt und wir haben einen Stellplatz bekommen. Dies lag aber auch daran, dass wir den ersten Tag der Nebensaison erwischt hatten.

Besichtigung der großen Düne auf der Nehrung

Nach dem wir unseren Stellplatz eingerichtet hatten, ging es mit den Rädern auf die große Düne. Vom Aussichtspunkt aus hatte man einen schönen Überblick auf die große Düne bei Nida. Die große Düne zählt mit etwa 60 Metern Höhe zu den höchsten Europas. Von dem Aussichtspunkt ging es durch einen kleinen Wald hinunter zum Haff zum Ort Nida. Nida ist ein wirklich niedlicher Ort, der von dem ganz großen Tourismus bisher (zum Glück) verschont geblieben ist. Bei unserer Radtour entlang des Haffs durch den Ort Nida kamen wir auch zum haus von Thomas Mann, der einige Jahres seines Lebens auf der Nehrung verbracht hatte.

Thomas Mann in Nida

Thomas Mann hat drei Sommer 1930 – 1932 auf der Nehrung verbracht. „Das Bild des Haffes erweckt das Gefühl, dass man am Mittelmeer ist, der Sand verstärkt diesen Eindruck“, schwärmte er. Den Ausblick aus seinem Arbeitszimmer nannte er den Italienblick. Abends haben wir noch schön in Nida gegessen und noch einen Gang durch den Hafen gemacht. Im Hafen gibt es viele Ausflugsschiffe, die eine Fahrt zu der großen Düne anbieten. Einer der Anbieter hatte einen Nachbau eines Kurenkahns, der unter Segeln zur großen Düne fuhr. Das wollten wir auch und haben uns entschlossen noch einen Tag dran zu hängen.

Zweiter Tag auf der Nehrung

Da es uns auf der Kurischen Nehrung so gut gefällt, haben wir uns für einen weiteren Tag entschieden. Wieder hatte es uns die große Düne angetan, allerdings wollten wir diesmal zu Fuss zur Düne gehen soweit dies möglich ist. So gingen wir am Haff Richtung Süden zur großen Düne. Es zeigte sich mal wieder, dass große Sehenswürdigkeiten ungern zu Fuss erkundet werden, denn es sind uns maximal eine Handvoll Menschen begegnet, während oben an der Aussichtsplattform hunderte standen. Umso besser, so hatten wir unsere Ruhe. Leider konnte man nicht ganz bis zur großen Düne vordringen, denn irgendwann endetet unser Vorhaben an einem Zaun. Aber immerhin, der Weg dorthin war schon einmalig schön. Auf dem Rückweg gingen wir durch einen kleinen Wald zurück zu unserem Stellplatz und haben dabei noch eine Gedenktafel für die erste Segelflugschule der Region entdeckt. Nach einer kleinen Pause haben wir unsere Räder geschnappt und sind auf die Westseite der Nehrung zur Ostsee gefahren. Auch hier ein traumhafter – fast menschenleerer – Strand, der sich kilometerlang mit feinstem Sand die Nehrung entlang zieht.

Mit dem Kurenkahn zur großen Düne

Nachdem wir gegessen hatten, ging es in den Hafen, da wir um 19:00 unsere Fahrt mit dem Kurenkahn zur großen Düne antreten wollten. wir wurden wir vom Kapitän persönlich begrüßt. Nachdem vier weitere Personen zugestiegen waren ging es endlich los. Am Ruder Kapitän Aurelijus  und vorne am Segel seine Frau Sofija. Er führte das Boot und seine Frau erklärte uns auf charmante Art die Geschichte der Fischerei auf der Nehrung. Mit überschaubarerer Gästezahl ging es unter Segeln zur großen Düne und immer wieder unterhielten die Aurelijus und Sofija ihre Gäste mit unterhaltsamen Anekdoten und Geschichten. Auf dem Rückweg haben wir noch auf Nachfrage erfahren, was die beiden alles so anbieten. Auf ihrer Internetseite (www.elch.lt) stellen sich die beiden vor und weisen auf ihre Aktivitäten hin. Wir haben nur die Kurenkahnfahrt zur großen Düne gemacht und die würden wir sofort wieder buchen. Leider reichte unsere Zeit nicht für mehr….

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